Die Bewertung der geschlechtsspezifischen Auswirkungen (engl. gender impact assessment) ist der Prozess, bei dem die Vor- und Nachteile politischer Optionen nachgewiesen und ihre möglichen Folgen für die Situation von Männern und Frauen in der Gesellschaft bewertet werden (Änderungen der Rechte von Männern und Frauen, Pflichten, Chancen, Verantwortlichkeiten, Ressourcenverteilung, Partizipation, Werte und Normen in Zusammenhang mit Geschlechterrollen).
Unbeabsichtigte soziale Auswirkungen entstehen beispielsweise durch die Einführung einer scheinbar neutralen Maßnahme in einem Bereich, in dem Frauen und Männer nicht gleichberechtigt sind und nicht unter den gleichen Bedingungen agieren. Um negative Auswirkungen zu vermeiden, ist es wichtig herauszufinden, wie sich die vorgeschlagene Entscheidung auf das tägliche Leben und die Geschlechterverhältnisse von Männern und Frauen auswirkt. Die Bewertung der geschlechtsspezifischen Auswirkungen soll sicherzustellen, dass die Annahme neuer Entscheidungen nicht zu einer Verschärfung bestehender Ungleichheiten führt, sondern zur Gleichstellung von Frauen und Männern und zur Qualität der öffentlichen Dienstleistungen beiträgt.
In England beispielsweise ergab die Bewertung der geschlechtsspezifischen Auswirkungen des derzeitigen Rentensystems, dass ohne weitere Reformen der Anteil der Frauen, die Anspruch auf die volle staatliche Grundaltersrente haben, bis 2020 unter dem Anteil der Männer bleiben wird.
Wenn Sie sich ungleich behandelt fühlen, wenden Sie sich bitte an die Gleichstellungsbeauftragte unter der E-Mail-Adresse avaldus@volinik.ee oder unter Tel. +372 626 9059. Die Anonymität der Person, die sich an die Beauftragte wendet, wird gewährleistet.