Die Geschlechterordnung (engl. gender system) drückt sich in einer Realität aus, die von fast allen gesellschaftlichen Institutionen – Familie, Bildungseinrichtungen, Unternehmen und Organisationen, Medien und Unterhaltung sowie Politik – als normal und scheinbar vorgegeben angesehen wird.
Auf Ebene der verschiedenen Tätigkeitsfelder bestimmt die bestehende Geschlechterordnung, wie bezahlte und unbezahlte Arbeit, Berufe und Tätigkeiten zwischen den Geschlechtern aufgeteilt werden. Auf Ebene der zwischenmenschlichen Beziehungen und emotionalen Kontakte manifestiert sich die Geschlechterordnung darin, ob und wie das, was als weiblich und männlich gilt, unterschieden und gegenübergestellt wird.
Traditionell drückt sich die Geschlechterordnung in der Dominanz des männlichen Geschlechts und dem niedrigeren sozialen Status des weiblichen Geschlechts aus. So sind soziale Strukturen, Systeme und politische Maßnahmen nicht geschlechtsneutral, sondern basieren auf den Erfahrungen von Männern, ohne zu berücksichtigen, dass Frauen und Männer nicht über dieselben Ressourcen, Bedürfnisse und Präferenzen verfügen.
Auf Ebene der Kultur, Normen und Werte sowie der Symbole lässt sich analysieren, wie Geschlechtsidentitäten in der Kultur definiert werden, welche Bedeutungen ihnen zugeschrieben werden, wie Geschlechtsunterschiede und -gegensätze in Sprache, Texten und Symbolen dargestellt werden, welche Überzeugungen und Einstellungen gegenüber den Geschlechtern vorherrschen, ob die biologische Fähigkeit, Kinder zu gebären, auch die sozialen Beziehungen bestimmt usw.
Wenn Sie sich ungleich behandelt fühlen, wenden Sie sich bitte an die Gleichstellungsbeauftragte unter der E-Mail-Adresse avaldus@volinik.ee oder unter Tel. +372 626 9059. Die Anonymität der Person, die sich an die Beauftragte wendet, wird gewährleistet.