Ja, das ist möglich. Die Arbeitgeberin/der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, seine Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu schützen. Belästigung wird nicht durch das Opfer der Belästigung verursacht, sondern durch die Person, die sich belästigend verhält. Die Zugehörigkeit zu einer jüdischen oder neuheidnischen Gemeinschaft, Elternschaft oder Homosexualität verursachen an sich keine Belästigung, diese wird durch die Einstellung einer Person zum jüdischen oder neuheidnischen Glauben, zur elterlichen Verantwortung oder zu sexuellen Minderheiten verursacht. Das Verhalten der belästigenden Person kann sich sowohl gegen eine Vertreterin/einen Vertreter einer Minderheit als auch gegen eine Person richten, welche die belästigende Person für eine Vertreterin/einen Vertreter einer Minderheit hält, obwohl dies gar nicht zutrifft.
Die Arbeitgeberin/der Arbeitgeber muss Fällen von Belästigung nachgehen und diese beenden, auch wenn der Grund für die Belästigung lediglich in der Annahme besteht, dass eine Person einer gesetzlich geschützten Minderheit angehört, obwohl dies nicht der Fall ist. Auch wenn sich für eine Minderheitengruppe, die am Arbeitsplatz gar nicht vertreten ist, eine störende, feindselige, herabwürdigende, erniedrigende, beleidigende oder bedrohliche Atmosphäre entwickelt hat, sind das Arbeitsumfeld und das Wohlbefinden der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geschädigt. Die negative Atmosphäre stört die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, auch wenn sie nicht direkt betroffen sind. Es ist nur natürlich, dass sich jemand dagegen ausspricht. Die Arbeitgeberin/der Arbeitgeber muss die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schützen und dafür sorgen, dass das belästigende Arbeitsumfeld wieder positiv wird.
Diese Erklärung ersetzt keine individuelle Rechtsberatung. Wenn Sie sich daher ungleich behandelt fühlen, aber in diesem Artikel keine Lösung für Ihr Problem gefunden haben oder eine Frage haben, wenden Sie sich bitte an die Gleichstellungsbeauftragte unter der Adresse avaldus@volinik.ee oder unter der Telefonnummer +372 626 9059. Die Anonymität der Person, die sich an die Beauftragte wendet, wird gewährleistet.