Vorurteile und Stereotype gegenüber einer Gruppe von Menschen in der Gesellschaft können zu Diskriminierung führen. Vorurteile sind negative Einstellungen gegenüber einer Gruppe von Menschen, die sich aus einem Mangel an Wissen über diese Gruppe entwickelt haben. Vorurteile treten am häufigsten gegenüber Personengruppen mit weniger sozialen Kontakten auf. Übertriebene Verallgemeinerungen, bei denen das Verhalten eines Mitglieds auf die gesamte Gruppe bezogen wird, schaffen Stereotype. Stereotype halten sich in der Gesellschaft sehr hartnäckig – die Menschen nehmen sie nicht wahr und neigen dazu, sie nicht infrage zu stellen. Man geht davon aus, dass alle Personen, die einer (Minderheiten-) Gruppe angehören, gleich sind. Stereotype verhindern, dass Menschen als Individuen wahrgenommen werden.
Diskriminierung findet also nicht so sehr wegen der Zugehörigkeit einer Person zu einer bestimmten Gruppe statt, sondern aufgrund dessen, wie sie als Mitglied der einen oder anderen Gruppe wahrgenommen wird. Beispielsweise kann sich eine Arbeitgeberin/ein Arbeitgeber weigern, eine ältere Arbeitnehmerin/einen älteren Arbeitnehmer zu einer Fortbildung zu schicken, weil sie/er glaubt, dass ältere Menschen nicht lernfähig sind usw.
Diskriminierendes Verhalten ist häufig auch dadurch motiviert, dass man sich der Folgen von Entscheidungen, Handlungen oder Unterlassungen, Meinungsäußerungen und gängigen Praktiken nicht bewusst ist.
Diskriminierung ist der Prozess der Einstufung von Menschen in bestimmte soziale Kategorien mit ungleichen Rechten, Ressourcen, Chancen und Machtverhältnissen.
Auswirkungen von Diskriminierung:
- auf individueller Ebene kann Diskriminierung, wie z. B. die Ablehnung eines Arbeitsplatzes aufgrund der Nationalität, Unterbezahlung, Herabwürdigung, feindselige Haltung usw., dazu führen, dass das Selbstwertgefühl einer Person sinkt und sie z. B. die Suche nach einem Arbeitsplatz gänzlich aufgibt, was zu einer allgemeinen Verschlechterung des Lebensstandards führen kann;
- auf Unternehmensebene führt das Auftreten von Diskriminierung in einem Unternehmen zu einem höheren Maß an Unzufriedenheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, einem Rückgang der Gesamtproduktivität, einem Anstieg der Zahl der Krankheitstage und einem Rückgang der wirtschaftlichen Leistung des Unternehmens;
- auf gesellschaftlicher Ebene führt die Reproduktion bestehender Stereotypen und Diskriminierung zu einer Vergrößerung der sozioökonomischen Ungleichheiten zwischen den sozialen Gruppen.
Wenn Sie sich ungleich behandelt fühlen, wenden Sie sich bitte an die Gleichstellungsbeauftragte unter der E-Mail-Adresse avaldus@volinik.ee oder unter Tel. +372 626 9059. Die Anonymität der Person, die sich an die Beauftragte wendet, wird gewährleistet.