Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein Grundsatz, nach dem Frauen und Männer die gleichen Rechten, Pflichten, Verantwortungen und Chancen haben müssen. Geschlechtliche Unterschiede dürfen nicht zu Ungleichheiten in der sozialen Stellung oder Behandlung von Frauen und Männern führen.
Die Gleichstellung der Geschlechter bedeutet, dass Frauen und Männer die gleichen Rechte und Chancen in der Bildung, im Arbeitsleben und in anderen Bereichen haben. Die Arbeit, Bestrebungen, Wünsche und Bedürfnisse von Männern und Frauen müssen gleichermaßen geschätzt werden. Das Geschlecht einer Person darf ihre Möglichkeiten bei der Lebensgestaltung und der Mitsprache in der Gesellschaft nicht einschränken. Die Entwicklung der Gesellschaft ist ein politisches Ziel. Das Gegenteil des Konzepts der Gleichstellung der Geschlechter ist die Geschlechterungleichheit, nicht die Unterschiedlichkeit der Geschlechter.
Die Gleichstellung der Geschlechter äußert sich beispielsweise durch:
- die ausgewogene Beteiligung von Männern und Frauen an Entscheidungen sowohl auf nationaler als auch auf kommunaler Ebene;
- die gleiche Nutzung der Kenntnisse und Fähigkeiten von Frauen und Männern zur Entwicklung der Gesellschaft;
- die gleiche wirtschaftliche Unabhängigkeit;
- die Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt;
- die gleichen Chancen für eine gute körperliche und geistige Gesundheit;
- Chancengleichheit bei der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben;
- gleichberechtigten Zugang zu Ressourcen (einschließlich Zeit, Informationen, Netzwerken) usw.
Obwohl die gesetzlich festgelegten Bedingungen für alle scheinbar gleich sind, sind die gesellschaftlichen Verantwortungen, Chancen, Pflichten und Rechte von Frauen und Männern in Wirklichkeit ungleich verteilt. Gesellschaftliche Normen, verbreitete Geschlechterstereotype und festgefahrene Vorstellungen von Geschlechterrollen können zu einer Ungleichbehandlung von Menschen am Arbeitsplatz, in der Bildung und anderswo führen und die Bildungs- und Berufswahlmöglichkeiten sowie die persönliche Entwicklung von Frauen und Männern einschränken und sind daher ein wesentliches Hindernis für die Erreichung der Gleichstellung von Frauen und Männern. Geschlechterungleichheiten in der Bildung und auf dem Arbeitsmarkt, z. B. geschlechtsspezifische und vertikale Segregation und der Gender-Pay-Gap, sind nicht auf die unterschiedlichen biologischen Fähigkeiten von Männern und Frauen zurückzuführen, sondern auf traditionelle Vorstellungen von typisch männlichen und weiblichen Verhaltensweisen und Berufen sowie geschlechterstereotypischen Rollenbildern.
Die Gleichstellung der Geschlechter ist sowohl ein zu befolgender Grundsatz als auch ein zu verfolgendes Ziel.
Seit 2004 gilt in Estland das Gleichstellungsgesetz (Soolise võrdõiguslikkuse seadus)
LINK: https://www.riigiteataja.ee/akt/738642?leiaKehtiv
Wenn Sie sich ungleich behandelt fühlen, wenden Sie sich bitte an die Gleichstellungsbeauftragte unter der E-Mail-Adresse avaldus@volinik.ee oder unter Tel. +372 626 9059. Die Anonymität der Person, die sich an die Beauftragte wendet, wird gewährleistet.